Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Niedersteinbach

1897

Das Feuerlöschwesen spielte im Dorf schon immer eine gewichtige Rolle. Bereits in der Mitte des Jahrhunderts ist in den Protokollen der Gemeinderäte von Spritzenproben, von Spritzenrechnungen und von Kontrollen der Feuerstätten die Rede. Auch bei der Trennung der Gemeinden 1855 wurde genau festgelegt, wer wieviel Feuerhaken und Feuerleitern erhält. 1896 ist aus einem Obersteinbacher Protokollvermerk zu erfahren, daß der "Spritzenbezirk Ober- und Niedersteinbach" eine neue Spritze angeschafft hat. Die leitenden Männer der Feuerwehr wurden vom Gemeinderat gewählt. Im Niedersteinbacher Gemeindebuch ist am 7.Dezember 1897 eine Neuwahl protokolliert: "Es wurde die Neuwahl der Führer für die Pflichtfeuerwehr für das Jahr 1898 vorgenommen. Als Führer der Löschmannschaft wurde Ernst Sparborth in Niedersteinbach (Peniger 19 - 2000: Sparborth) und als Führer der Wachmannschaft Gotthold Richter in Niedersteinbach (U.Haupt 16 - 2000: Friedemann) gewählt."

Juli 1958

16.07. Projekt für das Nebengebäude der Schule genehmigt

20.07. Die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Niedersteinbach wird im Kampfsport Kreissieger. (LVZ 26.7.58 und 31.7.58)

Die Freiwilligen Feuerwehren von Niedersteinbach und Wernsdorf genießen im Kreis Geithain einen guten Ruf. Die Presse (Kreisseite der LVZ) lobt die Revisionsarbeit der Wernsdorfer Wehr und den 2.Platz der Niedersteinbacher beim Kreisausscheid im Feuerwehrkampfsport. (LVZ 23.2.60)

April 1960

03.04. Die Feuerwehr Niedersteinbach beginnt mit dem Bau des Gerätehauses neben dem Grundstück Peniger 9 (2000: Trompelt)

August 1963

Die "Neue Geithainer Stimme" würdigt die Arbeit der Genossenschaftsbäuerinnen Erna Artschwager und Paula Kertscher. (N.Gth.Stimme August 1963)

Unter "Kurz notiert" meldet die Neue Geithainer Stimme außerdem aus Niedersteinbach, daß

- in der vergangenen Woche 20 freiwillige Helfer (Schichtarbeiter und Jugendliche) bei der Ernte anzutreffen waren,

- die jahrelange Wasserknappheit der Gemeinde durch Erschließung einer neuen Quelle von 2,5 l /sec beseitigt wurde,

- die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in über 100 Stunden einen neuen Schlauchtrockenturm errichteten,

- die Kollegen Lempe und Bartsch sowie weitere örtliche Handwerker als ihren NAW-Beitrag eine Einzäunung für den Erntekindergarten bauten. (NAW = Nationales Aufbauwerk)

Juni 1966

Schwere Unwetter in der Nacht vom 17.Juni zum 18.Juni im Südteil des Kreises Geithain. Besonders betroffen wurden Langenleuba-Oberhain, Niedersteinbach, Rathendorf, Ossa und Kohren. (LVZ 22.6.66)

Die einzelnen Ortsteile der Gemeinde Niedersteinbach (Niedersteinbach, Obersteinbach, Steinbach und Werns- dorf) waren gleichermaßen betroffen Die nachfolgenden Auszüge aus Berichten von Schülern stehen stellver- tretend für alle vom Hochwasser Betroffenen:

Bettina Engelmann (Wernsdorf): ...Der Bach, der nahe bei Lindners und Kauks an den Häusern vorbeifließt, trat über die Ufer. Bei Kauks standen die Küken in einer großen Kiste im Hof. Herr Kauk wollte gerade die Kiste holen, als eine Flutwelle kam. Nun mußte er fliehen, er konnte lediglich noch einen kleinen Hund, der auf dem Wasser schwamm packen. Das Wasser floß in die Stube. Jetzt wurden schnell Sandsäcke gefüllt und vor die Tür gelegt, aber es half nicht mehr viel. Nicht anders ging es bei Lindners zu. Dort kam das Wasser wie ein reißender Strom die Haustüt hereingeschossen und lief in die Stube hinein. Bei uns stand das Waschhaus voll Wasser, bei Lempens auch. .... Die Feuerwehr war die ganze Nacht unterwegs. Früh hatte sie schon viele Keller ausgepumpt. ..... Nun erfuhr ich auch, daß der Blitz bei Harzendorf, Johannes eine Kalbe erschlagen hatte.

Januar 1968

14.01. Der Bürgermeister bedankt sich am 21.1.68 beim Männerchor für dessen Einsatz am 14.Januar 1968, "als die Straße von Niedersteinbach nach Wernsdorf durch meterhohe Schneewehen versperrt war."

25.01. Für ihre vorbildlichen Leistungen im sozialistischen Wettbewerb der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Geithain wird die FFW Wernsdorf - gemeinsam mit der FFW Langenleuba-Oberhain - mit dem 1.Platz ausgezeichnet. (LVZ 25.1.68)

Februar 1989

Auf der Kreisdelegiertenkonferenz der VdgB erhalten die Ortsorganisationen Geithain und Niedersteinbach für vorbildliche Leistungen im Wettbewerb des 2.Halbjahres 1988 eine Ehrenschleife und Anerkennung. Mit 25.000,- Mark wurde von der VdgB-Organisation in Niedersteinbach der Bau einer Bauernstube innerhalb der Reitsportanlage unterstützt. Vorsitzender der VdgB-Organisation Niedersteinbach ist Wolfgang Petzold. (LVZ 3.2.89)

Auf der Jahreskonferenz der Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Geithain wird u.a. auch Eberhard Trimbach, Leiter der FFW Niedersteinbach, ausgezeichnet. (LVZ 24.2.89)

1996 wurde der Feuerwehr ein Löschfahrzeug ROBUR LO LF 8 - TS 8 - STA von der Feuerwehr Langenleuba-Oberhain bereitgestellt.

2004 erfolgte die Eingemeindung von Niedersteinbach nach Penig. Die FF Niedersteinbach wurde damit eine Ortsfeuerwehr der Gemeindefeuerwehr Penig.

2009-2010 Durch das Landratsamt werden Fördermittel zur Ersatzbeschaffung eines neuen Löschfahrzeuges über das Konjunkturpaket II bereitgestellt. Die Ausschreibung für ein Tragkraftspritzenfahrzeug gewann die Ziegler Feuerschutz GmbH Rendsburg. Am 10. April 2009 konnte das Fahrzeug der Ortsfeuerwehr durch den Bürgermeister feierlich übergeben werden. Ein B-Schlauch - Nachläufer, der separat von der Kommune bei der Fa. Fahrzeugbau Födisch Wernsdorf in Auftrag gegeben worden war, konnte ebenfalls mit in Dienst gestellt werden. Der ROBUR LO wurde aus Altersgründen (41 Dienstjahre) und wegen seines technischen Zustandes außer Betrieb genommen.

2014

In den Abendstunden des 07. September, ein Sonntag, ereilte die Gegend um den Ort ein extremer Starkregen. Infolge dessen kam es zu massivsten Überschwemmungen im gesamten Ort, als auch in Wernsdorf und Langenleuba-Oberhain. Die erste Alarmierung der Feuerwehr erfolgte um 17:27 Uhr, im Weiteren wurden die Wehren der Gemeinde aus Penig, Tauscha, Arnsdorf/Amerika, Markersdorf, Zinnberg/Thierbach und Langenleuba-Oberhain, sowie die FF Lunzenau und der Betreuungszug des Katastrophenschutzes hinzugezogen. Die Schadensbeseitigungen und Aufrämarbeiten zogen sich bis Freitag den 12.09.14 hin. Durch eingedrungenes Wasser erlitt auch das Gerätehaus massive Schäden, so dass die Stadt Penig die Planung zum Bau eines neuen Depots an anderer Stelle im Ort begann.

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Wehrleiter von der Gründung bis zur Gegenwart

18xx - 18xx ???
19xx - 1981 ???
1981 - 2012 Eberhard Trimbach
2012 - heute Tobias Schumann

Quellennachweis

  1. Aufzeichnungen der FFW Niedersteinbach